Albverein-Wandergruppe 3 Tage auf dem Bussen/Habsthaler Jakobsweg unterwegs.

Mitte Mai trafen sich 12 Teilnehmer/innen zu einer Pilgerwanderung von Munderkingen an der Donau über den Bussen nach Bad Saulgau.

Die Anreise gestaltete sich mit der Bahn über Ulm nach Oberschwaben zum Ausgangsort der Pilgertour Munderkingen an der Donau.
Am Nachmittag angekommen stand ein Historischer Stadtrundgang durch die Altstadt auf dem Programm. Es war ein besonderes Erlebnis die malerischen engen Gassen und
Fachwerkhäuser zu sehen. Prächtige Bürgerhäuser, das stattliche Rathaus, drei Laufbrunnen aus der Renaissance, sowie sehenswerte Kirchen und Kapellen runden das Bild der ehemaligen vorderösterreichischen Donaustadt ab. Dazu die ruhig dahin fließende junge Donau, welche die Altstadt auf drei Seiten umzüngelt. Auf sich aufmerksam machten einige Störche, die auf den Dächern ihre Nester bauten.
Nach einem entspannten Anreisetag, bei dem auch das Kulinarische nicht zu kurz kam, ging es am nächsten Tag auf die erste Wanderetappe. 500 Höhenmeter waren auf der 22 km langen Strecke über den Bussen nach Unlingen zu überwinden. Stetiger Begleiter anfangs die mäandernde Donau. Ein Nebenweg des Pilgerwegs führte die Wanderer zum sehenswerten historischen Soldatenfriedhof, gelegen in einem Waldgebiet auf der Gemarkung von Obermarchtal. Berichten zu folge soll der Friedhof der Fremden auch letzter Ruheplatz von Pilger, Reisenden, Handwerksburschen, welche in der Nähe verstarben, sein.
Bereits zur Zeit der kriegerischen Handlungen Napoleons im 18.Jhd. ist dieser Friedhof erwähnt und viele Soldaten, die im Laufe der Jahrhunderte auf dortigen Heerstraßen vorbeizogen, wurden  hier begraben. Innschriften erinnern an den 1.und 2.Weltkrieges, sowie an die französische Besatzungszeit. In regelmäßigen Abständen besuchten seitdem französische Militärdelegationen
den Friedhof, um ihren gefallenen Landsleuten zu gedenken. Vorbei an der hübsch eingerichteten „Tiroler Hütte“, die auch als Notunterkunft genützt werden kann, zog die Tour weiter durch abwechslungsreiche Waldabschnitte. Überraschte entlang eines Bachlaufs mit wunderschönen Ausblicken auf eine blühende Region. Ein Wildschwein querte das Gelände und dann war der Bussen in Sicht. Der Blick vom „Heiliger Berg Oberschwabens“ entschädigte alle Wanderer für die aufgebrachte. Mühe. Diese volkstümliche Bezeichnung für den Bussen bringt wohl am besten zum Ausdruck, welche Achtung die Bewohner des nördlichen Oberschwabens dem Bussen entgegenbringen. Auf dem 767 hohen Berg die Wallfahrtskirche, eine Stätte auch heute noch lebendiger Marien Wallfahrt. Nicht weit entfernt auf einem Bergrücken die Bussenruine. Sie lädt mit ihrem Turm zu einem letzten großartigen Rundumblick auf diese friedvolle Landschaft ein.
Am Fuße des Bussen eine Einkehr, die keine Wünsche der Wanderer offenließ. So ging es frisch gestärkt an der Bussenkapelle vorbei zum Etappenziel Unlingen.
Das Ständchen des gemischten Chors mit Heimat- und Wanderliedern sorgte für eine erholsame Nachtruhe.

Am dritten Tag war die zweite Pilgeretappe angesagt. Sie führte zum 24 km entfernten Bad Saulgau. Auf gut befestigtem Weg war bald der Ort Dürmentingen mit seiner sehenswerten Lorettokapelle erreicht. Sie wurde 1668 von den Truchsessen erbaut mit einem Innenraum tonnengewölbt.
Der sich anschießende Wanderweg zog durch ein Waldstück und bot beim einsetzenden Regen den Wanderer etwas Schutz. Der blau gelben Muschel folgend erreichte die Gruppe das Zwischenziel Kleintissen, einen Vorort von Bad Saulgau. Ab und zu lugte die Sonne hinter den Wolken hervor. Nach knappen 7 Std. Gehzeit war die oberschwäbische Kurstadt Bad Saulgau erreicht. Zahlreiche Sakralbauten sind hier beheimatet, darunter das bekannte Kloster Sießen – ein Franziskaner Kloster.  Die Kongregation der Franziskanerinnen von Sießen ist eine katholische Frauenkongregation mit dem Ziel der Bildung und Erziehung der weiblichen Jugend. Dieses Aufgabengebiet wurde seit der Gründung kontinuierlich ausgeweitet. Heute arbeiten die Ordensschwestern in der Pastoral, in Schulen, mit Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben, und in der Krankenpflege. Schwerpunkt im Mutterhaus ist Jugendarbeit mit einer Vielzahl von Angeboten wie Kloster auf Zeit, Besinnungstagen, Wallfahrten, Exerzitien und Jugendfesten. Das Haus der Begegnung in Assisi (Casa del Bene), das den Franziskanerinnen von Sießen gehört und durch Spenden finanziert wird, ist ein solches Angebot, das oft zu Studienfahrten genutzt wird.
In der „neuen Mitte“ in einem gepflegten Café ließen die Wanderer den Nachmittag ausklingen.
Mit dem Zug ging es ab Bad Saulgau zurück nach Stuttgart.  Wie schon öfters, wenn der Albverein mit der Bahn unterwegs ist, mussten auch an diesem Tag einige Verzögerungen auf der eingleisigen Hohenzollernstrecke in Kauf genommen werden. Verspätet, etwas müde, aber glücklich und froh wurde Freiberg gegen 22 Uhr erreicht. Drei großartige erlebnisreiche Wandertage waren vorbei. Dank galt Wanderführer Werner Krämer und seinem Mitplaner Manfred Müller für die gute Organisation